Rogging
Gemarkung
Historischer Abriss
Rogging liegt rund 25 Kilometer südöstlich von Regensburg zwischen Schierling und Aufhausen, südlich von Hagelstadt. Das 831 erstmals erwähnte Dorf namens „Hruochinga“ („in villa quae dicitur Hruochinga“) geht als -ing-Ort wohl auf einen germanischen Namen wie „Hrukko“ oder „Roccho“ zurück. Einige Jahrzehnte später finden sich bereits die Schreibungen „Rocchinga“ und „Rockinga“. Im 9. Jahrhundert könnte sich hier ein besonderer Ort, möglicherweise mit überörtlich bedeutsamer Gerichtsfunktion befunden haben, denn 882 wird als Schauplatz eines Rechtsgeschäftes mit dem Abt von St. Emmeram in Regensburg eine „Eiche gegenüber der Kirche“ genannt. Der Baum könnte an der platzförmigen Erweiterung unterhalb der Kirche, oder aber etwas außerhalb des Ortes gestanden haben. Die Standortfrage muss jedoch wegen fehlender Belege offenbleiben.
Kaiser Otto I. schenke den karolingischen Gutshof („curtis“) 973 an das Damenstift Niedermünster, bei dem es bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts verblieb. Rogging erhielt 1818 mit dem Gemeindeedikt den Status einer Rural-Gemeinde.
Topografie und Ortsbild
Die nord-südliche Wegeachse bildet die Einhauser Straße, entlang der Laber führt eine Straße nach Eggmühl in südwestlicher Richtung und über dem Tal nordöstlich nach Pfakofen. Das Dorf liegt in einer von Hügeln umgebenen und nach Süden zur Großen Laber hin abfallenden Senke. Dominant ist an der Nordseite der Kirchenhügel mit ortsbildprägendem Turm.
Die Uraufnahme lässt mindestens zwei Phasen der Ortsentwicklung deutlich erkennen: Ein älteres Haufendorf und ein jüngeres Straßendorf. Der älteste Teil im Nordosten gruppiert sich mit unregelmäßigen Hofstellen nördlich und östlich um die Kirche, während die Ostseite durch den bogenförmigen Verlauf des Stärzenbachs, der unterhalb in die Laber mündet, bestimmt ist. Jenseits des Stärzenbachs liegen einige kleine Anwesen.
Der zweite, deutlich jüngere Abschnitt der Ortentwicklung zeigt sich nach Südwesten entlang der Straße nach Eggmühl bis etwa zur Einmündung des Mühlbergwegs in den (mit wenigen Ausnahmen) einzeilig an der Nordseite auf handtuchförmigen Zuschnitten angelegten Hofstellen. Die größte Anlage ist der stattliche Dreiseithof Nr. 13, welcher direkt unterhalb der Kirche liegt, während die anschließenden Grundstücke sich nach und nach keilförmig verengen. Der Hof Nr. 13 muss eine besondere Bedeutung gehabt haben, denn in der Uraufnahme gehören zu ihm alle großen Grundstücke auf der West- und Nordseite des Dorfes sowie laberaufwärts bis fast zur Stanglmühl, die sich deutlich von der kleinteiligen Gewanneflur abheben. Möglicherweise handelte es sich um einen bislang unbekannten, vielleicht niedermünsterischen Amthof. Die Anwesen bilden Dreiseit-, Zweiseit-, Haken- und Einfirsthöfe.
Auf dem in der Uraufnahme genannten Einsiedelberg, dessen Südrand Klausenberg hieß, bestand rund zwei Kilometer westlich von Rogging von 1708-1802 eine völlig später abgegangene Einsiedelei mit Kapelle, deren genauer Standort ist bislang unbekannt ist. Die Bistumsmatrikel 1723-1724 erwähnt unter den drei Kapellen in der Pfarrei Schierling das „eremitorium S. Joannis Baptistae et. S. Antonii de Padua“.
Abgesehen von kleineren Nachverdichtungen im Nordosten und an der Einhauser Straße sowie zwischen Hauptstraße und Großer Laber hat sich Rogging gegenüber der Uraufnahme nicht wesentlich verändert.
Literatur:
HEIM Manfred (Hg.), Die Beschreibung des Bistums Regensburg von 1723/24 (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Beibd. 9), Regensburg 1996, 238
MOHR Georg, Chronik der Gemeinde Pfakofen, Pfakofen 1985, 32-53, 94-101
PRINZ Michael, Beiträge zu einem Historischen Siedlungsnamenbuch des Alt-Landkreises Regensburg. Mag. Univ., Regensburg, 1997, 166
SCHMID Diethard, Regensburg II. Das Landgericht Haidau-Pfatter und die pfalz-neuburgische Herrschaft Heilsberg – Wiesent (Historischer Altas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Heft 66), München 2014, 60, 70