Höhenberg
Gemarkung
Historischer Abriss
Höhenberg liegt rund 23 Kilometer südöstlich von Regensburg und wenige Kilometer südwestlich von der Gemeinde Hagelstadt. Der Höhenberg mit einem Gut und einer Kirche gehörte im 13. Jahrhundert als Allodialgut den Grafen von Frontenhausen, aus deren Familie der Ortsbischof Konrad IV. kam, der diesen Besitz 1213 dem Hospital St. Johann in Regensburg schenkte. Von dort kam die „curia“ an das Katharinenspital als Rechtsnachfolger von St. Johann. In dessen Besitz wird der Hof 1333 genannt. Anfangs wohnten hier Brüder des Spitals, die auch die geistliche Betreuung übernahmen. Abgesehen von einer Phase im 14. Jahrhundert als Besitz des Hochstifts Regensburg stand der Hof bis 1428 unter Eigenverwaltung des Spitals, wurde dann geteilt und verpachtet, woraus zwei Höfe entstanden. Genannt werden 1428 der Irrler Hof und der Kastner Hof. Neben dem Spital hatte auch das Regensburger Kloster St. Emmeram hier im 14. Jahrhundert Besitz.
1558 gehörte Höhenberg zur Hofmark Irnkofen der Familie Seiboldsdorf und wurde 1579 im ältesten Herzogsurbar als Haidauer Besitz genannt. Das Spital beutete das Gut aus, betreute es jedoch nicht mehr. Die Folge dieser Vernachlässigung zeigte sich im späten 16. Jahrhundert vor allem in der baulichen Verwahrlosung der Gebäude.
Um 1670/80 kam Höhenberg zur Hofmark Alteglofsheim, was einen gewissen Aufschwung mit sich brachte. Die Napoleonischen Kriege (1803-1815) gingen auch an Höhenberg nicht spurlos vorüber. Nach der Flucht der von den Franzosen in der Schlacht von Eggmühl besiegten Österreicher nach Regensburg im April 1809 wird von starken Schäden berichtet. Dabei wurde von beiden Truppenteilen die ganze Gegend übel heimgesucht. Seit der Gemeindebildung 1818 gehört Höhenberg zur Gemeinde Hagelstadt.
Die Hofstellen gingen 1848 an zwei Bauernfamilien, während der Waldbesitz an das Haus Thurn und Taxis verkauft wurde, das 1912 und 1916 auch die beiden Höfe erwarb. Nach und nach wurde der Besitz jedoch aufgegeben: 1970 schloss das Wirtshaus, 1978-1980 erfolgte der Abbruch von großen Teilen des Gutes, dessen letzte Bewohner 2006 weggezogen waren, wonach bis auf zwei noch weitere Gebäude verschwanden. Die Siedlung ist bis auf geringe bauliche Reste inzwischen ausgelöscht.
Topografie und Ortsbild
Die Kirche und das ehem. Gut wurden auf dem Höhenberg, rund drei Kilometer südwestlich von Gailsbach und 2,7 Kilometer südwestlich von Hagelstadt errichtet. Von der etwa 400 Meter südöstlich vorüberführenden Bundesstraße 15 zwischen Regensburg und Landshut führt eine Stichstraße nordwestwärts auf den Berg. Die beiden Höfe bestanden auf der Uraufnahme aus zwei unregelmäßig gruppierten Dreiflügelanlagen mit Wohnstallhäusern auf der Nordwest- und der Südostseite des Kirchenareals, eingefasst von Baumgärten. Sie teilten sich eine gemeinsame Zufahrt auf der Südwestseite. Die Kirche bildet den Rest der seit 1978 abgebrochenen Anlagen. Nur noch auf der Südostseite stehen im Winkel zwei jüngere landwirtschaftliche Gebäude.
Literatur
BIENER Christine, Höhenberg – ein fast verschwundenes Dorf, in: Haidauer Gschichten. Regionalmagazin für den Raum Thalmassing, Alteglofsheim, Hagelstadt und Mintraching 2 (5/2022), 2-4
SCHMID Diethard, Regensburg II. Das Landgericht Haidau-Pfatter und die pfalz-neuburgische Herrschaft Heilsberg – Wiesent (Historischer Altas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Heft 66), München 2014,56, 77, 84, 94, 149, 189, 213-214, 568
SCHNIRLE Joseph, Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Langenerling, in: Kalender für katholische Christen, Sulzbach 1915, 67
Quellen / Archive
Archiv des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, MS. O691: Historisch-topographische Beschreibung des Königl. Bayer. Pfarrdistrikts Langenerling im Regenkreise von Michael Roedig, Manuskript 19. Jahrhundert