Um 1680 Errichtung der Kapelle
1980 Absacken des Untergrundes der Kapelle, dabei Bauschäden
1981 Abbruch und Neubau
Nach 2009 Fällung der bauzeitlichen Linden
Topografie
Die Kapelle zur Hl. Dreifaltigkeit steht auf einer Wiesenfläche über dem abschnittsweise hohlwegartig verlaufenden und nach Norden zum Dorf abfallenden Dreifaltigkeitsweg, der hier nach Neueglofsheim abzweigt; der Hohlweg ist auf der Uraufnahme eingetragen. Die Errichtung erfolgte damit rund 90 Meter südlich der südöstlichen Dorfgrenze. Von der modern angelegten westlichen Sternstraße ist die Kapelle zugänglich.
Geschichte und Beschreibung
Die Erbauung der Kapelle wird nach örtlicher Tradition um 1680 angenommen. Das rechteckige, unbefensterte Satteldachgehäuse mit einem korbbogigen Eingang in der östlichen, durch Putzbänder gegliederten Giebelseite ist ein Neubau von 1981. Ein Absacken des Untergrundes führte um 1980 wohl zu Schäden am Gebäude, woraufhin der Neubau erfolgte.
Wohl schon mit ihrer Errichtung wurden zwei Linden gepflanzt, welche bereits 1911 als „riesig“ bezeichnet und nach 2009 entfernt wurden, sodass das heutige Bild nur von einem neugepflanzten Baum geprägt wird.
Ausstattung
Das einzige Ausstattungsstück ist eine bemalte, wohl in späte 17. Jahrhundert zu datierende stichbogige Holztafel. Sie zeigt die Dreifaltigkeit, unter der auf einer Wolke die Muttergottes kniet. Vor einem niedrigen Landschaftshorizont stehen vier männliche Heilige, bei denen es sich um Nothelfer handelt, unter denen dem hl. Sebastian eine besondere Stellung zukommt. Er galt als Pestpatron, sodass die Errichtung der Kapelle im Zusammenhang mit den verheerenden, 1679 und 1680 in Wien und Sachsen grassierenden Pestepidemien stehen könnte; damit wäre die Position am Dorfeingang als unheilabwehrend zu sehen.
Empfohlene Zitierweise:
Dreifaltigkeitskapelle, publiziert am 09.01.2025, in: Monumenta – Denkmaldigital, URL: https://www.monumenta.de/liste/detail/m/baudenkmaeler-46901-d-3-75-113-9 (Datum des Zugriffs)
SCHNIRLE Joseph, Geschichte der Pfarrei und ehemaligen Hofmark Alteglofsheim, in: Kalender für katholische Christen 1911, Sulzbach 1911, 84-109, hier: 94